Projektdaten

Kunde
Buchhandlung Reuffel
Projektname
Bazaar of Wunderbar
Kategorie
Retail
Jahr
2022
Ort
Koblenz
Größe
110 qm
Status
realisiert
LPH
1-8

Auf Entdeckungsreise im Bazaar of Wunderbar…

Beschreibung

Wie entwirft man das Raumkonzept für einen Laden, bei dem zu Beginn weder der Name noch ein Logo oder die Produkte feststehen, wohl aber das Ladenlokal – ein schräger Altbau in bester Altstadtlage? Alles begann mit der Leitidee: das Entdecken soll inszeniert werden und das Einkaufserlebnis maximal prägen. Herzlich willkommen im „Bazaar of Wunderbar“, einem Concept Store für besondere Dinge, der seine Besucher auf außergewöhnliche Weise inspiriert.

 

Auf einer Verkaufsfläche von 77 qm in einem denkmalgeschützten Ladenlokal ist eine unkonventionelle Bühne für die verschiedensten Produktgruppen vom eigenen Wein bis zum Magneten entstanden. Jede Nische des verwinkelten Ladens wird für eine abwechslungsreiche Warenpräsentation genutzt.

So lädt das große Buffet Möbel im Mittelpunkt zum Stöbern ein, ringsum schmiegen sich unterschiedliche Displays in die Schrägen und Nischen. Bevor es unter der Diskokugel hindurch in die Galerie geht – einen flexibel bespielbaren Raum für Mode, Kunst und Pop-Ups – leuchtet die Kasse ganz in Terracotta-Nuancen getaucht und mit einer frei geformten Leuchte als Highlight.

 

Wunsch des Bauherren war es, mit geringem Budget maximale Effekte zu erzielen und dafür ungewöhnliche gestalterische Wege zu gehen. Da sich die Marke erst gemeinsam mit dem Ladenbau-Konzept entwickelte, startete die Materialwahl komplett frei. Entstanden ist ein lebendiger Materialmix aus spannenden Gegensätzen: rauer Ziegelstein, verzinktes Lochblech, Kork, Holz, Samt und Fliesen. Alles zusammen verbindet sich auf einem Steinteppich aus kleinsten Marmorkieseln durch die gemeinsame Farbwelt zu einem ganzheitlichen Bild.

 

Ungewöhnlich ist nicht nur die Auswahl der Materialien, sondern vor allem der innovative Umgang damit: aus sichtbar gemauerten Ziegelsteinen in Kombination mit Schreinereinbauten entstand eine Regalwand und der ungewöhnliche Kassentresen. Das Postkarten Display wurde aus Trapezblechen gebaut, eine ganze Nische samt Regalböden in Kork gekleidet und im Galerie Raum treffen schwere Samtvorhänge auf verzinkte Gitterwände. Auch eine flexible Lochwand aus Multiplex Platten kann bespielt werden.

 

Die Identität des Ladens wird maßgeblich durch die Innenarchitektur bestimmt und zeigt sich auch in einigen grafischen Elementen: neben der klassischen Laden Kommunikation ziert ein Neonsign als wahrer Fotopoint mit dem Claim „you are wunderbar“ den Eingangsbereich und der Begriff „Bazaar“ komplettiert in übergroßen, spiegelnden Lettern ein langes, schräg versetzt montiertes Regal: vorne Text und dahinter erst auf den zweiten Blick erkennbar, findet sich Ware um spielerisch die Entdeckerlust der Kunden zu aktivieren.

 

Beim Lichtkonzept wurde Wert auf eine atmosphärische Grundbeleuchtung gelegt, mit Akzenten in Form von frei formbaren Lichtskulpturen, die den Laden und sein Schaufenster immer wieder neu in Szene setzen können.

 

Komplex gestaltete sich im Prozess im behutsamen Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestandsgebäude, das neben einigen feuchten Stellen auch den Themen Statik und Brandschutz mit Herausforderungen aufwartete, die in der sehr engen Zeitschiene gelöst werden konnten.

 

Diesen Laden anhand einer Leitidee und ohne die üblichen Gegebenheiten Name + Ware + Corporate Identity zu gestalten war eine spannende Erfahrung: In enger Zusammenarbeit mit dem Bauherren ist ein wahrlich wunderbarer Ort für ein sinnliches Einkaufserlebnis entstanden.

Materialboard

Vorher

Grundriss

Beteiligte

formrausch, XAL, Schreinerei Hendgen, Günzel Werbetechnik uvm.

Fotografie

Liberty Visuals