Projektdaten
Ein Restaurant so pur wie seine Speisen.
Der Weg vom Schnellimbiss zu einem Restaurant für gehobene Gastronomie auf nur 95 m2 mit großen Ambitionen und kleinem Budget war anspruchsvoll und herausfordernd – aber das Ergebnis ist überzeugend: aus dem ehemaligen Take-Away-Imbiss wurde ein entspannter Ort für Genießer, der gleichzeitig Ruhe und Kraft gibt, gebaut aus Visionen ringsum die Leidenschaft für das Kochen und Beisammensein sowie um den einzigen gestalterischen Fixpunkt, ein großformatiges abstraktes Kunstwerk.
Das neue Schlicht. Esslokal ist so pur wie seine Speisen und hat seinen ganz eigenen Glow, der es ein wenig geheimnisvoll atmosphärisch macht. Im Gastraum leise, hell und klar versetzt es die Gäste in eine wohlige, fast andächtige Stimmung, die für einen Abend lang erdet und den Moment genießen lässt. Zwischenzeitlich bewusst gestört durch die Toilettenräume in knalligen Farben.
Die Welt für das Schlicht entstand aus warmen, freundlichen, erdigen und natürlichen Farben und Materialien wie Leinen, Eichenholz, Lehmputz und Heu-Tapete. Im Gegensatz dazu brechen kantige Formen und urbane Elementen im Sinne des vorhandenen Kunstwerkes damit: Glasbausteine, Natursteinfliesen, schräge Kanten und die kontrastierenden Toiletten in zartem Rosa und leuchtendem Gelb.
Das Restaurant als neue Heimat für das vorher bereits seit einigen Jahren erfolgreich als Pop-Up-Konzept etablierte Schlicht. Esslokal entwickelt sich räumlich um eine offene Küche herum, welche ganz in einer Farbe getaucht den ruhigen Pol im großen, offenen Raum bildet. Gleichzeitig regt die Offenheit zur Kommunikation an und fördert gegenseitigen Blickkontakt – wenngleich das Team durch den schrägen „Knick“ in der Verkleidung der Lüftung etwas weniger exponiert arbeiten kann.
Die lange Bar spielt mit dem schmalen Grundriss, bildet den Übergang zwischen Küche, Weinausschank und Gastraum und lässt den Gast das Kochen und Anrichten unmittelbar erleben. Ebenfalls als Reaktion auf den langen Raum und als Referenz an die feminine Handschrift der Köchin, fasst eine textile Deckeninstallation aus in Wellen abgehängtem Leinenstoff die Sitzplätze gegenüber der Küche zu einer atmosphärischen Nische zusammen und gibt auch dem Eingangsbereich Halt. Die Wandspiegel spielen mit den Blickbeziehungen von Gästen und Team gleichermassen.
Im vorderen Teil des Restaurants entlang der Schaufensterfront verteilen sich runde Tische gesellig um das große Kunstwerk und laden zur Interaktion zwischen den Gästen ein.
Die Philosophie des Restaurants
Das Schlicht. Esslokal beschreibt seine Küche als „die Vielfalt der Natur auf dem Teller gefangen“: saisonale und regionale Zutaten gehoben interpretiert aber puristisch angerichtet, gerne mit ungewohnten Kombinationen. Die Sprache der Küche ist ehrlich, rau und natürlich, es wird wenig gewürzt, aber viel mit frischen Kräutern und eigenen Ölen gearbeitet. Das Menü samt der dazugehörigen Weine wird als Zusammenkommen in einer familiären Atmosphäre verstanden und zelebriert, liebevoll und leidenschaftlich betrieben von vier Freunden, welche nun endlich an einem eigenen Ort sesshaft geworden sind.
Vorher
Grundriss
Fotografie
Liberty Visuals